Der Ort

Elixhausen gehört mit einer Fläche von 8,36 km2 zu den kleinen Gemeinden im Bundesland Salzburg und hat keine großen Betriebe. Wegen der Nähe zur Stadt Salzburg haben sich in den vergangenen Jahrzehnten viele Menschen hier angesiedelt. Aus wenigen Ansiedlungen in früherer Zeit hat sich eine lebenswerte und familienfreundliche Gemeinde entwickelt.

Im September 2006 gingen im Rahmen der Radweltmeisterschaft Bilder von Elixhausen in die ganze Welt. Seit Oktober 2006 gibt es Lauf- Nordic Walking & Wanderstrecken in Elixhausen.

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Die ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit reichen in die jüngere Steinzeit zurück (ca. 5000 bis 1500 v. Ch.). Der Mensch war zu dieser Zeit bereits sesshaft und hat Viehzucht und Ackerbau betrieben. Man bevorzugte für Siedlungen natürliche Anhöhen (z.B.: Rainberg, Schlossberg in Mattsee).

In der späten Jungsteinzeit, im 3. Jahrtausend v. Ch., siedelte man auch in Pfahlbauten, die in der flachen Uferzone von Seen (z. B. Mondsee) oder Mooren errichtet wurden. Aus dieser Zeit stammt eine schön geformte Steinaxt, die 1969 in Perling von spielenden Kindern entdeckt wurde.

In der Bronzezeit (ca. 1800 bis 750 v. Ch.) erlangten die Salzburger Gebirgsgaue auf Grund der Kupfervorkommen (Mühlbach am Hochkönig) außerordentliche Bedeutung. Weite Gebiete Mitteleuropas wurden von Salzburg aus mit Kupfer versorgt. Ein Zweig des Kupferhandels führte vom Salzburger Becken über Elixhausen in das Mattigtal und weiter zum Inn und zur Donau. In dieser Verkehrslinie häuften sich Depotfunde von ring- und spannenförmigen Kupferbarren bzw. von Gusskuchen. Diese Depotfunde werden als Verstecke von wandernden Händlern gedeutet, angelegt in Zeiten der Gefahr. In Elixhausen wurden zwei Depotfunde zu Tage gebracht.

Im Jahre 1928 fand man im Moorgrund nahe dem Raggingersee anlässlich der Verbreiterung eines Entwässerungsgrabens in rund 60 cm Tiefe sechs kleine Gusskuchen aus Kupfer. Bereits 1899 waren unweit der vorgenannten Fundstätte beim Gut Unterragging ebenfalls im moorigen Grund vier große fladenförmige Kupfergusskuchen entdeckt worden.

Ein kleiner Henkelkrug mit Buckelverziehung, der in Ursprung gefunden wurde, kann als Hinweis auf eine Siedlung an diesem Ort gewertet werden.

Weitere Hinweise auf die Anwesenheit von Menschen im Gebiet von Elixhausen zur Bronzezeit liefern einige Einzelfunde, u. a. eine bronzene Lanzenspitze, die 1911 ca. 200 m südlich des Gutes Oberragging entdeckt wurde. Erwähnt sei auch ein Lappenbeil, das 1923 ein Schüler im so genannten Breiter Graben gefunden hat.

Aus der nachfolgenden Älteren Steinzeit (Hallstattzeit, ca. 750 - 480 v. Ch.) sind keine Siedlungsfunde aus Elixhausen, wohl aber Grabfunde bekannt. In dieser Periode hat man die Toten unter Grabhügeln bestattet. In der Nähe von Schloss Ursprung wurde ein hallstattzeitlicher Grabhügel gefunden.

Aus der Jüngeren Eisenzeit (ca. 480 - 15 v. Ch.), in der das Volk der Kelten in unserem Gebiet siedelte, ist ein Fundbestand in Elixhausen nicht vertreten.

Römerzeit

In den beiden letzten Jahrhunderten vor Christus gehörte Elixhausen zum keltischen Königreich Noricum, welches im Jahre 15 v. Ch. auf friedliche Weise in das Römische Reich eingegliedert wurde. Die neuen Herren gründeten die Stadt Juvavum. Im Laufe des 1. Jh. n. Ch. entstanden im Bereich des Flachgaues an bevorzugten Plätzen römische Gutshöfe. Im Gemeindegebiet Elixhausen ist bisher nur ein römischer Gutshof bekannt geworden - Bauernhäuser des Weilers Moßham erheben sich über den Resten einer römischen Villa. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts sind die im Boden liegende Baureste des römischen Gutshofes durch Neubauten großteils zerstört worden, sodass auch in Zukunft unsere Kenntnis über diesen Gutshof sehr lückenhaft bleiben wird.

Im Laufe des 3. und 4. Jh. n. Ch. sind die Gutshöfe im Alpenvorland großteils durch Germaneneinfälle zerstört worden. In der Spätantike (4. und 5. Jh. n. Chr.) wurden zum Schutz Wehrmauern erbaut.
Im Jahre 488 n. Ch. befahl König Odoaker die Räumung der Gebiete nördlich der Alpen. Viele wanderten nach Italien ab. Ein Teil der romanischen Bevölkerung blieb im Lande. Ihre Siedlungen bekamen Namen wie Wals, Seewalchen, ...

Mittelalter

Ab der Mitte des 6. Jh. haben die Bajuwaren das Salzburger Alpenvorland in Besitz genommen. Um 600 n. Ch. besetzten sie, nach der Ansiedlung im Salzachbecken, auch die hügelige Landschaft zwischen der Salzach und dem Seengebiet. An die Zeit der bajuwarischen Landnahme erinnern die zahlreichen Ortsnamen mit Endungen auf -ing und -ham.

Archäologische Zeugnisse aus dieser Epoche fehlen bisher in Elixhausen ebenso wie schriftliche Nachrichten. Der genaue Zeitpunkt der Gründung des Ortes, wie auch der einzelnen Höfe und Rotten kann vorerst nicht geklärt werden.

Ca. um 700 n. Ch. wurden vom Bayernherzog weite Gebiete des Salzburger Vorlandes dem hl. Rupert geschenkt.
Ab 798 kam die Gerichtsbarkeit an den Erzbischof von Salzburg, erster namentlich bekannter Vogt für Elixhausen (übte die Gerichtsbarkeit für den Erzbischof aus) war ein gewisser Walther.

Um 1000 wird Elixhausen erstmals urkundlich erwähnt. Anlässlich eines Gütertausches zwischen dem Erzbischof Hartwig und dem Angehörigen des Benediktinerinnenstiftes Nonnberg, Gezo, wird der Ort "Ebideshusin", d.h. Haus der Äbtissin, genannt. Die meisten Bauern unterstanden der Grundherrschaft des Stiftes Nonnberg aber auch St. Peter und das Erzbistum hatten hier Besitz.

1122 erste Nennung des Gutes Ursprung, es zählte mit über 100 ha zu den größten Grundbesitzen im nördlichen Flachgau.

1168/1175:  Elixhausen bekam ein Kirchlein (Patron hl. Bartholomäus und Vitus), die zuständige Pfarre war Bergheim.

Seit dem 14. Jahrhundert war Elixhausen Sitz eines nonnbergischen Amtes. 1334 wurde der Name Edexhausen geschrieben und entwickelte sich über Elexhausen zum heutigen Elixhausen.

1398 erwarb das Erzstift Salzburg endgültig die Herrschaft Mattsee (mit Obertrum) und Straßwalchen vom Hochstift Passau. Elixhausen war bis dahin Grenzort. Der Drei-Gerichte-Stein, nödrlich von Hained, an der Gemeindegrenze Anthering - Seekirchen - Elixhausen, erinnert an die drei zuständigen Pflegegerichte Anthering, Alt- und Lichtentann (Neumarkt) und Neuhaus. Heute sind dies die Gerichtsbezirke Salzburg, Oberndorf und Neumarkt.

Neuzeit

Um 1516/1517 wurde die Kirche, dessen gotischer Turm bis heute erhalten blieb, vergrößert. Elixhausen war aber keine eigene Pfarre, sondern gehörte weiterhin zur Mutterpfarre Bergheim. Erst ab 1798 hatte Elixhausen ein eigenes Vikariat; seit diesem Jahr gibt es den Friedhof um die Kirche.

1751 lebten in Elixhausen ohne Ursprung 141 Personen in 27 Häusern, in Ursprung 102 Personen in 19 Häusern.

1830 bestanden im Dorf (heutiges Ortszentrum) Elixhausen zwölf Häuser.

1848 unterstanden die Elixhausener Bauern den Grundherrschaften Stift Nonnberg, St. Peter, dem Salzburger Domkapitel und dem Eb. Hofurbar.

1891 Erhebung zur Pfarre.

1913 Erwerb des Gutes Ursprung durch den Obertrumer Brauereibesitzer Josef Sigl; dieser stellte die Brauerei in Ursprung als Konkurrenzbetrieb ein. Dafür wurde ein landwirtschaftlicher Musterbetrieb errichtet.

1962 erfolgte der Verkauf des Gutes Ursprung an die Republik Österreich, welche dort die Höhere
Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft (HBLA) errichtete. Das Brauereigebäude wurde abgerissen. Auf einem Teil der Fläche wurden Wohnanlagen für die Lehrerinnen und Lehrer der HBLA- Ursprung errichtet. Das Gasthaus Ursprung besteht noch.

1925 wurde eine Volksschule (im Bild im Mittelgrund) gebaut. Heute ist hier das Gemeindeamt, nachdem im Jahr 1965 die Volksschule an ihrem heutigen Standort errichtet wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. ab dem Jahre 1950 nahm Elixhausen durch eine rege Bau- und Siedlungstätigkeit großen Aufschwung. So entstand in den Jahren 1952 bis 1978 die Ortschaft Moosham mit 80 Wohnobjekten, die Ortschaft Sachsenheim in den Jahren 1956 bis 1978 mit 84 Wohnobjekten und in den Jahren 1959 bis 1978 die Ortschaft Auberg mit 70 Wohnobjekten, weitere Ortsteile (Katzmoos, Reitlweg, Erlenweg, Am Sonnenhang, ...) folgten .

wappen_rel21973 wurde der Gemeinde Elixhausen das Gemeindewappen verliehen. Ein geteilter Schild, oben in gold wachsend eine schwarz gekleidete Äbtissin, in der rechten Hand den silbernen Stab, die Linke an der Brust haltend. Unten in schwarz aufragend ein silbernes Haus mit einem bis zur Feldteilung reichenden goldenen Walmdach und zwei Fenster sowie einem vorspringenden Mittelbau mit goldenem Spitzdach und geschlossenem Tor sowie darüber zwei Fenster nebeneinander. Damit stellt das redende Wappen eine Beziehung zum Kloster Nonnberg und zum Ortsnamen in der ursprünglichen Bedeutung her.

Die Bevölkerungszahlen weisen auf eine rege Entwicklung der Gemeinde Elixhausen als Wohn- und Siedlungsgemeinde hin. Hatte bei der Volkszählung 1951 Elixhausen noch 617 Einwohner, wurden 1961 bereits 1.087 Personen gezählt. Dies ist auf die Ansiedlung in Sachsenheim zurück zu führen. Weil weitere Siedlungsflächen ausgewiesen wurden, waren waren es im Jahr 1971 bereits 1.618 Menschen und 1981 schon 2.124 Einwohner. Die Volkszählung 2001 ergab eine Bevölkerungszahl von 2.689 Personen.

Eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Elixhausen hatten die Siebenbürger, welche den Ortsteil Sachsenheim gründeten.

Aus der Geschichte der Siebenbürger Sachsen

1142 - 1162 Der ungarische König Geisa II. ruft Siedler aus Franken, Flandern als auch Mosel und Maas in sein Land. Sie erhalten das Gebiet zwischen den Karpaten - das heutige Siebenbürgen - zugewiesen.

1224 Vom ungarischen König Andreas II. bekommen die Kolonisten den "Goldenen Freibrief" (Andreum) verliehen. Dies wurde zum Grundgesetz der Siebenbürger Sachsen und sicherte das Recht auf Grund und Boden (Königsboden).

1543 - 1547 Johannes Honterus setzt die Reformation durch. Es wird die " Kirchenordnung aller Deutschen in Sybembürgen" beschlossen und die Siebenbürger Sachsen werden lutherisch.

1734 beginnt eine Emigration von Protestanten aus Innerösterreich nach Siebenbürgen.

1848  Revolution in Siebenbürgen. Die Sachsen bleiben kaiserlich.

1849 Österreichische Truppen erobern Siebenbürgen.

1867 Gründung der österreichisch - ungarischen Monarchie; Siebenbürgen wird ein Teil der ungarischen Reichshälfte

1919 Mediascher Anschlusserklärung der Sachsen an Rumänien.

1941 Rumänien nimmt auf deutscher Seite am Krieg teil.

1944 Am 23. August kapituliert Rumänien und erklärt Deutschland den Krieg. Evakuierung der Sachsen aus Nordsiebenbürgen.

Siebenbürger Sachsen heute

In Österreich leben heute ca. 18.000 Siebenbürger Sachsen. Die meisten von ihnen kamen zwischen 1944 und 1945 nach dem Zusammenbruch Rumäniens aus Siebenbürgen nach Nieder- und Oberösterreich, wo sich ihre Trecks auflösten. Feste Unterkunft zu finden dauerte lange Zeit und war sehr schwierig. Es galt viele administrative Schwierigkeiten zu überwinden, um eine neue Heimat zu finden. Heute gibt es in jedem Bundesland Siebenbürger Sachsen, die sich zu lokalen Vereinen und Nachbarschaften zusammengeschlossen haben.

Besonders erwähnenswert sind hier vor allem die sächsischen Siedlungen in Traun bei Linz, Siedlung Dürnau bei Vöcklabruck, Rosenau in Seewalchen am Attersee und die Siedlung Elixhausen - Sachsenheim. Die Siebenbürger sind sehr bemüht ihre eigene Volkskultur weiterzuführen, was durch die Jugendtage mit Brauchtumsveranstaltungen in siebenbürgischer-sächsischer Tracht sowie Gedenk- und Jubiläumsausstellungen mit altem Kulturgut ersichtlich wird.

Sachsenheim


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Elixhausen um 2000 (Sachsenheim / Aubergsiedlung im Vordergrund)

Ein Großteil der Siebenbürger in Sachsenheim stammen aus der Gemeinde Botsch im "Reener Ländchen", welche an der Grenze des Königsboden in (Nord)-Siebenbürgen gegründet wurde. 800 Jahre lang lebte die Gemeinde mit den ungarischen Nachbarn im Westen, den rumänischen Nachbarn im Osten und zählte 1944 an die 1400 Einwohner. Am 11. September 1944 mussten die Bewohner ihre Heimat auf Grund eines Führerbefehls verlassen.


Über 500 Fuhrwerke umfasste der Treck und erreichte unter vielen Entbehrungen und Mühsal am 8. Nov. 1944 St. Pölten. In den Wirren des Kriegsendes kam ein Teil dieser Gruppe nach Anthering. Über 100 Botscher Familien kamen dort notdürftig unter. Bis 1955 hatte ein Teil der Leute in Deutschland und Übersee eine neue Heimat gefunden.

Nach vielem Suchen und Verhandeln fand sich ein geeignetes Grundstück 300 m südlich vom Ort Elixhausen, auf dem am 27. Mai 1956 der Grundstein für die Siedlung Sachsenheim gelegt wurde.